WIE LEIDENSCHAFT UNTERNEHMER SCHAFFT

Was haben Pferderennen und Weinbau gemeinsam? Auf die Schnelle betrachtet, nichts. Das eine   gehört zur Kategorie Sport, das andere hingegen ist eine Jahrtausende alte, landwirtschaftliche Tätigkeit. Beides aber kann zum Steckenpferd werden. Christian Troger aus Lana in Südtirol, der dort lebt wo andere Urlaub machen,  hat seine Passion zum Beruf gemacht, mit eigenem Pferderennstall und  eigenem Weingut.

Meran hat eine langjährige Tradition als Austragungsort  für Galopp-Rennen. Seit 1935 besteht schon der Meraner Pferderennplatz, der wegen seiner architektonischen Einzigartigkeit zu den schönsten Europas gehört. Von April bist Oktober beleben  Internationale Wettbewerbe die Anlage, die alljährlich miit dem Großen Preis von Meran, einem besonderen Jagdrennen, ihren Höhepunkt erreichen.
Einzigartig iund ansteckend st die Atmosphäre auf dem Rennplatz, Adrenalin pur. Diie kraftvolle Eleganz der Rennpferde mit den  unverwechselbar in Farben der Rennställe gekleideten Jockeys. Bis hin zum exklusiven Outfit des Publikums, Noblesse Oblige gilt hier  jedenfalls für den funktionellen Dresscode. 

FASZINATION RENNSPORT

Wie so einige, hatte auch Christian Troger das Rennfieber gepackt und schon bald begnügte  er sich nicht mehr mit dem bloßen Zuschauen, er wollte selbst Teil dieser faszinierenden Sportart sein. Es gelang ihm, drei seiner Freunde zu motivieren und zusammen kauften sie sich ein Rennpferd. Das war jetzt vor ungefähr dreizehn Jahre und in der Zwischenzeit hat Troger  seine unternehmerischen Visionen umgesetzt. Heute besteht sein Reitstall aus 38 Rennpferden, die durchaus in der Lage sind, Rennen zu gewinnen. So konnte er mit seinem Wallach "Live Your Life" einen Heimsieg beim Hürdenrennen von Meran im Jahre 2021 landen.


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Christian Troger, Pferdeführer Darko, Jockey Raffaele Romano                         ©: Foto Press Arigossi

Aber so von alleine kommt der Erfolg im Pferderennsport nun auch nicht. Es muss halt alles passen, das geeignete Pferd, die richtige Pflege, Training und Betreuung. Maßgeblichen Anteil an den Spitzenergebnissen der edlen Vierbeiner aus Christian Trägers Rennstall hat Raffaele Romano, ein exzellenter  Jockey und kompetenter Trainer. Ebenso wie sein Nachfolger Davide Satalia, dem Fachleute eine große Zukunft als Pferdecoach voraussagen.
Aber letztens steht es nicht allzu gut mit dem italienischen Pferderennsport. Durch bürokratische Hindernisse ist  die Wirtschaftlichkeit eines Rennstalls hierzulande nicht mehr ohne Weiteres gewährleistet und so hat sich Christian Troger nach Möglichkeiten im Ausland umgesehen. Schlussendlich ist er mit seinen Pferden  im französischen Chantilly nördlich von Paris fündig geworden. Ein Idealer Standpunkt für seinen Rennstall.

MIT PASSION ZUR WEINWIRTSCHAFT

Christian Troger hat aber neben den Rennpferden noch eine große Leidenschaft: Seit jeher fasziniert vom Mythos Wein mit den Verwurzelungen in Natur, Kultur und Geschichte, hat er kurzerhand beschlossen, ein neues Abenteuer  als Weinproduzent zu starten.  Die Inspiration dafür haben ihm seine Rennpferde geliefert, er wollte, dass deren Qualitäten wie Spitzigkeit, Eleganz und Durchhaltevermögen auch für seine Weine charakteristisch sein sollten.Und es sollten Rot- und Weißweine sein, so wie die Farben seines Rennstalls.


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AM FUSSE DES VINSCHGER SONNENBERGS

Dort liegt das Feriendorf Goldrain, mit seinem Wahrzeichen Schloss Goldrain, ein Zeugnis der Baukunst der Renaissance.  Daran grenzt das Weingut Christian Troger, auf 650 Meter über dem Meeresspiegel, mit einem Mikroklima, das sich von den südlicheren Weingegenden Südtirols deutlich unterscheidet. Es ist hier doch um einiges kühler, mit häufigin Niederschlägen. Zudem weht gerne Wind, aber der ständige Luftzug hat auch sein Gutes für den Weinberg: Er schützt vor Frost und legt die Rebstöcke nach einem Regen schnell wieder trocken. Ein natürlicher Schutz vor möglichen Schädlingen. 
Die Böden im unteren Vinschgau sind äußerst interessant für den Weinbau Es war das Werk der späten Eiszeit, als die tauenden Gletscher  Moränenmassen bis ins Tal transportierten,  mit Ablagerungen, die sich dann zu Schwemmböden und verwittertem Untergrund formten. In der Gegend von Goldrain sind sie reich an mineralischen Elementen, neben verschiedenen Carbonaten bestehen die Gesteinsgneise aus Quartz, Feldspat und manchmal auch aus Calcit. Für den Wein bedeutet das eine hohe Komplexität dank der vielfältigen Mineralik.

MIT QUALITÄT ZUM ERFOLG

Auf den Terrassen oberhalb von Schloß Goldrain liegt ein Teil der Rebfläche von Christian Trogers Weingut, insgesamt sind es 0,8 Hektar, durchwegs im bergigen Gelände und gegen Süden ausgerichtet. Eine maschinelle Bearbeitung ist wegen dem unwegsamen Gelände nicht möglich.  Andreas Forcher, ein junger Landwirt  betreut das Weingut mit großer Motivation, muss aber alles per Hand erledigen. Wenn Troger neben seinen unternehmerischen Verpflichtungen noch die Zeit findet, legt er auch selbst Hand an. So wie bei der Lese, wenn alle Hände gebraucht werden. Unterstützung erhält er von seiner Familie, seine Frau und seine Tochter teilen die Leidenschaft für den Weinbau und helfen tatkräftig mit.


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Bei der Lese packt die ganze Familie an

Als erfahrener Unternehmer überlässt Christian Troger nichts dem Zufall. So hat er sich mit Hartmann Donà  einen äußerst fachkundigen Önologen ins Boot geholt. Er ist selbst Winzer und in der Zwischenzeit als Berater bei Weinproduzenten in ganz Europa sehr gefragt. Sein Verständnis für die Diversität in der Natur und wie  Böden, Wetter und Lagen   Einfluss auf die  Reben und deren Endprodukt nehmen können, garantiert hochwertige Weine.

Hochwertig, das sind auch, die Weine von Christian Troger. Prunkstück des Weingartens sind die 35 Jahre alten Zweigelt-Reben, eine Varietät, die eigentlich in Österreich zuhause ist.  Sie tritt jedoch vermehrt auch in Südtirol auf, vor allem in höher gelegenen Gebieten, wohl aus dem Grund, dass sie frischere Temperaturen gut verkraften kann. Ein Jahr lang reift der Zweigelt im Holzfass, das Resultat ist ein ausgezeichneter Rotwein, mit fruchtigen, aber auch würzigen Noten, der ob seiner Struktur auch längere Zeit gelagert werden kann.

Insgesamt produziert Christian Troger so an die 3.000 Flaschen pro Jahr, jede für sich numeriert und somit einzigartig wie der Wein, den er in die Burgunder-Flaschen füllt.   Neben dem Rotwein keltert er auch noch drei Weißweine aus den Rebsorten Riesling, Sauvignon Blanc und Müller Thurgau. Sie profitieren eindeutig vom Mikroklima am Vinschger Sonnenberg, haben allesamt eine gute Säurestruktur und die örtliche Bodenbeschaffenheit verleiht ihnen eine einzigartige Mineralik und spannende Salzigkeit. Die Vinifizierung  und Reifung im Stahltank ist schonend und lässt den Weinen ihre Ursprünglichkeit, so dass sie in jeder Phase als sortentypisch erkannt werden können.

DIE PATEN

Eindeutig inspiriert von der Arbeit in seinem Rennstall, hat sich Christian Troger ins Abenteuer Weinwirtschaft gestürzt. Seine Pferde sind sogar Namensgeber der Weine geworden, da er die selben Eigenschaften der Tiere auch in seinen Weinen wiederfinden will. Great Song, Loravis, Morgenstern und Schwarzwald stehen nicht nur bei den Buchmachern auf der Rennbahn ganz oben, sondern auch in Christian Trogers Weinkeller, diesmal als Müller Thurgau DOC, Sauvignon DIC, Riesling  DOC und Zweigelt ITG.

Und wenn sein Wallach Morgenstern wieder einmal in Frankreich zum Sieg läuft, wird Christian zur Feier des Tages wohl einen Riesling - Südtirol DOC öffnen!

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Fotos:
Christian-Troger.it

Quellen:

Christian-Troger.it
Hartmanndona.it
Tageszeitung.it
Meraner.eu

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